Donnerstag, 7. September 2017

Hamburgteile 97A



Nur gut, dass ich mein Heimatstadtteil in mehreren Etappen zeigen wollte und will, denn am Ende der ersten Tour wurde ich durchaus von einem Wolkenbruch mit Hagel jäh ... Alstertaler Wetter also.

Da ich das Heimviertel schon oft durch die Alstertalromanzen skizzierte und dergleichen, brauche ich ein paar Teile, um es in dem Format „Hamburgteile“ ein wenig anders darzustellen.

Drum gleich am Anfang ein Blickwinkel - welcher selten zu meinen Denk und Gehwegen gehört. Ich beginne im Norden nähe S-Bahn Well daheim und durchstreife es zum Süden – Schultheßdamm, Eckerkamp zum Tennis und Hockeyverein Klipper THC. Durchaus eine Hockey Zweitliga Mannschaft haben die. Der Verein wurde 1888 als Eisbahnverein auf der Uhlenhorst gegründet. 1920 zog man nach Wellingsbüttel um, welches damals noch nicht zu Hamburg gehörte. Der Verein holte drei deutsche Hockey Meisterschaften, zwei Mal die Damenmannschaft und ein mal die Herrenmannschaft.

Dort im Südwesten wird es nebst gewisser häuslicher Biederkeit immer idyllischer - bis man schließlich eine kleine Ecke vom Nordosten des Ohlsdorfer Friedhofs erreicht. Diese winzige Ecke sozusagen, die auch zu Well gehört. Dort ist der sog. Pröckelmoorteich vielleicht schon die schönste Ecke des Parkfriedhofs.

Well ist seit 10 Jahren meine feste Heimat und der Begriff Heimat ist schwer umreißbar in diesem Zusammenhang. Viele kleine Ecken des Wohnviertels bleiben hinter Mauern und Hecken verborgen und schwer erklärlich. Auf dem Alsterwanderweg trifft man so leicht seitlich viele blonde Pferdeschwänze, viel mehr als geschaukelte Sommersprossen. Viel Unverbindlichkeit, aber dennoch über die Gärten immer wieder hanseatische Freundlichkeiten. So ist es hier doch viel angenehmer als vielleicht auf den ersten Blick gedacht.

Man muss auch sagen, dass dann dort der Alsterwanderweg Höhe Wellingsbüttel unter dem Wellingsbüttler  Weg wunderbar ist. Hin und wieder ahnt man hinter den Häusern Michael Stich – einer unserer Einwohner - und Mike Krüger – ein weiterer.

Wenn man Wikipedia aufschlägt, dann wird man zuerst einen Blick auf das Torhaus und vor allem das Herrenhaus werfen. Im Torhaus ist das Alstertalmuseum beheimatet und das Kanzleigut erlebte unter den Hamburger Großbürgern Jauch seine Blütezeit. Die Gutsherren lebten einst gut, die Bewohner des Dorfes Wellingsbüttel hingegen darbten. Freikorpsführer Hans Jauch wurde im Herrenhaus geboren – sein Enkel Günter Jauch verdient sein Geld durch einen anderen modernen Zeitgeist.
Mitten im Ort haben wir einen Parkplatz am Ärztehaus und am Supermarkt, der Dienstag und Freitag mein fester Marktplatz wurde. Auch der Bahnhofskiosk im Bahnhof Well ist legendär. Mit Hoheneichen ist noch eine weitere S-Bahnstation der sog. Alstertalbahn als Teil der S1 Linie auf Wellingsbüttler Boden.



22. Juni 2017

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