Donnerstag, 7. September 2017

Hamburgteile 96 A

Borgfeld sagt man Niederdeutsch. Borgfeld – also Borgfelde also ist wie so ein Trapez fast eingeebnet zwischen Berliner Tor und Burgstraße, zwischen den Stadtteilen St. Georg, Hamm, Hohenfelde und Hammerbrook – letzter durch den Mittelkanal getrennt.

Auf 90 Hektar leben 7.500 Menschen, also fast nur Wohngebiet hier, obwohl Barg oder Borg, althochdeutsch Parch Begriffe für das Schwein sind. Es ist also neben der Burgstraße, dass Burgfeld und somit war Borgfelde die landwirtschaftliche Fläche der Hammaburg Bewohner.

Die freilaufenden Schweine prägten also früher dieses Feld, heute ist es ein Ort für Geheimtipps. In diesem fast kleinsten Stadtteil der Stadt – das allerkleinste ist das neue Sternschanze wohl – gibt es den kleinsten Biobäcker Hamburgs.

Martin Kastner ist ein Sohn des Ruhrgebiets, aber obwohl Schalke hier so fern, hat er mit dem Rettungsbrot die wohl erstaunlichste Bäckerei Hamburgs. Acht Quadratmeter Backstube.

Schaut diesen Film: https://vimeo.com/200727078

Wie alle östlich der Innenstadt gelegenen Stadtteile wurde Borgfelde durch Gomorrha im zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Die Bevölkerung verringerte sich auf ein Achtel gegenüber der Vorkriegszeit.

Berühmtester Schüler des Viertels war wohl Arno Schmidt.

1947 wurde Borgfelde berühmt durch den sog. Trümmermörder, dessen Mordserie in den Trümmern dieses Stadtteils begann. Der Fall blieb unaufgeklärt.

Borgfelde gehört zum Bezirk Mitte.



6. Juni 2017


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