Donnerstag, 9. März 2017

Hamburgteile 89A




1375 wurde das Alte Moor und die Reethwisch von der Stadt Hamburg für 500 Mark - Pfennige erworben.

"Anno 1390 hebben de Hamborger dat slot Morborch gebuwet umme affoer (Abfuhr) des kornes“

Moorburgliegt nur ganz knapp über dem Meeresspiegel, jedoch der aufgeschüttete Moorburger Berg misst 21,90m. Nördlich von Moorburg liegt Altenwerder, im Osten Wilhelmsburg, im Süden Heimfeld, im Südwesten Hausbruch und im Westen Francop. Man kommt nach Moorburg am besten mit der Linie 157 ab Harburg, oder Harburg Rathaus.

Dieser älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe gehört zum Hafenerweiterungsgebiet. 90 Prozent der Häuser wurden von der Stadt aufgekauft und das Sanierungsprogramm wirkt auf einen Besucher wie mich schleppend. Die Hamburg Port Authority plant auf 45 ha eine über 30 Meter hohe Deponie für feinsten kontaminierten Schlick aus dem Hafen einzurichten. Dagegen gibt es eine Protestkultur, überall im Dorf findet man diese Schilder mit der alten Moorburg drauf, welche als leiser Mahner wirkt.

Bis 2001 arbeitete noch das Gaskraftwerk Moorburg. Es wurde 2004 in die Luft gejagd. Seit 2007 entsteht das Kohlekraftwerk, welches nun 2017 das Heizkraftwerk Wedel  ersetzen soll, aber Wedel bleibt länger in Betrieb als gedacht.

Über die Süderelbe führt die Hubbrücke Kattwykbrücke, welche durch die  Hafenbahn, aber auch per Straßenverkehr und zu Fuß eine Verbindung nach Wilhelmsburg darstellt. Ein paar Künstler leben hier, Kunsthandwerk ist zu sehen, interessante Fahrzeuge wirken unfertig und Pferde laufen auch hin und wieder durchs Stadtteil, durchs Dorf quasi.

Interessanter Weise gibt es Aufzeichnungen, die schon 1309 von einer Kirche in Moorburg zeugen, die auf einer Warft am heutigen Moorburger Kirchdeich stand. Am Moorburger Elbdeich entstand die heutige St. –Maria- Magdalena Kirche, welche 1597 eingeweiht wurde.

Dieser Ort aus Feldern, dem Kraftwerk, ohne heutige Burg und den paar Häusern, erstreckt sich als Straßendorf bis unter die A7 Autobahn. Auf ganzen 10 Quadratkilometern zählt man nur 740 Einwohner.




4.3.2017

Samstag, 4. März 2017

Hamburgteile 88A




Hamburgteile 88

Zwischen Eppendorf, Lattenkamp, Winterhude, Alsterdorf und Flughafen erstreckt sich das Naturschutzgebiet Eppendorfer Moor in Groß Borstel. Es handelt sich hierbei um das größte innerstädtische Moorgebiet Mitteleuropas, welches zugleich im viertkleinsten Naturschutzgebiet dieser Stadt eingebettet ist. Mit Sicherheit einer der schönsten Ruhepole der gesamten Stadt, drum herum Alsterkrugchaussee und Helmut Schmidt Airport. Dieses Moor entstand nach der letzten Eiszeit, ein Rest von einer ausgedehnten Feuchtniederungsfläche im Tale der Alster. Birken - und Erlenbruch umkreist die Wasserfläche. Über den sog. Weg 173 gelangt man dann nach draußen an Kleingartenanlagen vorbei auf die Borsteler Chaussee.

In Groß Borstel kann man sich wohl fühlen. Ein schönes Wohnviertel, unaufgeregt und der Legende nach geht man hier ungeschminkt Brötchen holen. Das Dorf Groß Borstel fand im 11. Jahrhundert die erste Erwähnung. Der Name wechselte über die Jahrhunderte. Burstolde, Burstelde, Borstel, Bossel, Calebostel und Kahle Borstel findet man in verschiedenen Schriftdokumenten. Grundsätzlich aber Burstal – Bur ist Haus und stel geich Stelle.

Klein Borstel hingegen ist kein eigener Stadtteil und Ortsteil von Ohlsdorf.

Das Kulturzentrum des erstaunlich beschaulichen Groß Borstel befindet sich im Stavenhagenhaus, ein Gebäude aus der barocken Backsteinphase auf dem Frustberg, einst der Sommersitz des wohlhabenden Tuchhändlers Eybert Tiefbrunn – der eine Kate durch das Backsteinhaus ersetzte. Das Haus wurde nach dem niederdeutschen Dichter Fritz Stavenhagen benannt. Dieser Dramatiker hinterließ mit „Mudder Mews“ ein niederdeutsches naturalistisches Drama, sowie mit „De dütsche Michel“ eine Bauernkomödie, welche zur Zeit der Leibeigenschaft in Mecklenburg spielte.

U oder S Bahnanbindung hat man in Groß Borstel nicht. Aber die Station Lattenkamp der Linie U1 ist im Süden nicht weit entfernt. Mit der Metrobuslinie 5 kann man direkt zum Hbf fahren und z.B. mit der 114 oder der 23 zur Lufthansa Air Base.

In Großborstel leben nur knapp 2000 Menschen auf einem Quadratkilometer, etwas unter dem Schnitt in Hamburg. Insgesamt wohnen hier knapp 9.000 Menschen. Großborstel hat eine Fläche von 4,5 Quadratkilometer.





24.2.2017