Freitag, 23. Dezember 2016

Die ersten 85

Hamburg hat derzeit 104 Stadtteile, von denen ich nun 84 besucht habe - Nummer 85 wird dann Curslack im Bezirk Bergedorf sein. Es fehlen also nur noch 19 Stadtteile. Immerhin befinden die sich auf einer Fläche von über 90 Quadratkilometern und haben über 200.000 Einwohner. Es fehlen noch im Bezirk Wandsbek: Steilshoop und Wellingsbüttel. Im Bezirk Nord: Großborstel und Uhlenhorst. Im Bezirk Eimsbüttel: Hoheluft-West. Im Bezirk Altona: Bahrenfeld, Groß-Flottbek und Ottensen. Im Bezirk Mitte: Altstadt, Borgfelde, Waltershof und Neuwerk (ist der Projektabschluss). Im Bezirk Harburg: Harburg, Wilstorf und Moorburg. Und im Bezirk Bergedorf: Allermöhe, Moorfleet, Neuallermöhe und Reitbrook.
Ein paar weitere Stadtteile sind noch nicht komplett bearbeitet - z.B. Blankenese, Barmbek-Süd und HafenCity.
Von den anderen 19 haben 7 recht wenig Einwohner. Waltershof 3, Neuwerk in der Nordsee 34, Reitbrook 510 und Moorburg 740. Auch Allermöhe und Moorfleet haben nur knapp über 1000 Einwohner und die Altstadt knapp 2000. Die meisten Einwohner der übrig gebliebenen Stadtteile haben Ottensen, Bahrenfeld, Harburg und Neuallermöhe - so zwischen 23.000 und 35.000 Einwohner. Flächenmäßig am kleinsten sind Hoheluft-West, Borgfelde und Altstadt. Die größte Fläche haben Bahrenfeld, Moorburg und Waltershof - alle drei haben um die 10 Quadratkilometer.
So als dazwischen eingebaute Wasserstandsmeldung.


Hamburgteile 84A



Ein Billbrook ist nichts anderes als ein Sumpfgebiet im Urstromtal der Elbe, welches sogleich im Norden von der Bille begrenzt wird. „Brook an der Bille.“
Billbrook im Bezirk Mitte (nicht Bergedorf wie im letzten Video fälschlich erwähnt) grenzt direkt an Billwerder im Osten. Westlich wiederum von Billbrook grenzt Rothenburgsort, welches wiederum an Hamm und Hammerbrook grenzt. Hammerbrook nämlich wurde auch wie dieses Billbrook am Ende des 19. Jahrhunderts ordentlich mit Sand aufgeschüttet, damit dieser Landstrich bevölkert werden konnte.

Nun hat Billbrook heute die Form eines Kegels und es leben wenig Menschen in kleinen Wohngebieten hier und ansonsten ist es ausschließlich ein Industriegebiet. Fünf schiffbare Kanäle durchkreuzen den Kegel, u.a. Tiefstack, an dem das gleichnamige extrem schöne (oder auch nicht) Kraftwerk Tiefstack liegt. Das ehemalige Kohlekraftwerk ging 1917 in Betrieb, welches in den 1990er Jahren endgültig abgebrochen wurde. Seit 1993 ist das Heizkraftwerk in Betrieb und verschönt wie gesagt die Gegend.

Immerhin leben hier immer noch nebst der gewaltigen Industrieanlagen über 2000 Menschen auf etwas mehr als 6 Quadratkilometern. Wie Hammerbrook, Hamm und Horn wurde Billbrook im zweiten Weltkrieg großflächig zerstört.

Hier gibt es alte Rangierbahnhöfe, welche einst von der Reichsbahn, nun von der AKN betrieben werden. Man erreicht Billbrook mit der S21 und der Metrobuslinie 5 am besten. Die S-Bahn hält an der Grenze zu Rothenburgsort am Bahnhof Tiefstack. Bildungstechnisch gibt es in Billbrook für wenige Kinder eine Grundschule und für später dann eine Feuerwehrakademie. Wobei man nicht annehmen sollte, dass diese Kinder in diesem Viertel dann auch später leben werden, oder!?

Das Industriegebiet, welches sich bis Rothenburgsort erstreckt gibt 22.000 Menschen Arbeit. Es hat 1000 Betriebe und es ist mit 770 Hektar Größe das zweitgrößte der Stadt. Andere Quellen behaupten es sei das Größte der Stadt. Will man machen. Das Stadtteil erlangte Berühmtheit durch ein Hörspiel Wolfgang Bocherts „Bill Brook sucht Billbrook“.

"Totes nur. Zerstörtes, Zerfallenes, Zerborstenes, Zerwühltes, Zerkrümeltes. Totes nur. Totes. Kilometerweit, kilometerbreit Totes. Er stand in einer toten Stadt, und er schmeckte es fade und übel auf der Zunge." So beschreibt Wolfgang Borchert in seiner Erzählung die gewaltigen Zerstörungen, welche Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs im Stadtteil angerichtet hatten. Es ist nicht mehr viel übrig von Billbrook, als der kanadische Feldwebel Bill Brook sich in Borcherts Geschichte aufmacht, jenen Ort zu erkunden, der so heißt wie er selbst.

In Billbrook gibt es die riesige Kaffeetüte auf dem Darbovengelände von Idee Kaffee oder auch Mövenpick. Ein gewisser Johannes Joachim Darboven gründete im Alter von zwanzig Lebensjahren 1861 dieses Unternehmen.

Am Billbrookdeich gibt es noch ein schönes historisches Haus – in dem einst das kaiserliche Postamt nahe der roten Brücke war, wo von auch heute noch durchaus ein Schriftzug zeugt.



13.12.2016

Montag, 12. Dezember 2016

Hamburgteile 83A

Die Sendeanlage Billwerder – Moorfleet ragt hervorragend aus der Landschaft heraus mit drei Masten von denen der höchste mit 304 Metern den Hamburger Fernsehturm eindeutig überragt. An dieser Stelle wurde ein Mast 1964 abgebrochen, der dann 1965 nach Kronshagen bei Kiel versetzt wurde. Dort wuchs ich auf die ersten Jahre u.a. und so und deshalb kenne ich auch den alten Mast von ursprünglich 1949 wirklich sehr gut.

Billwerder stellt ansonsten schon eine Idylle dar, die Platz für die JVA bot – was will man machen. Letztlich spielt sich das Dorf des Stadtteils an einer Straße ab, so als Teil der sog. Marschlande. Die Straße ist der Billwerder Billdeich. An ihr liegt dann auch neben dem deutschen Maler- und Lackierer- Museum die sehr schöne stattliche St. Nikolaikirche. Unterwandert wird Billwerder über 243 Meter getunnelt von der A1. Oder unterführt sozusagen. Billwerder ist letztlich die Bezeichnung der Elbinsel zwischen Dove Elbe und Bille. Auf dieser Insel liegen noch die Stadtteile Allermöhe, Billbrook und Moorfleet. Alle im Bezirk Bergedorf natürlich.

Die S21 rauscht am Rande hindurch. Billwerder-Moorfleet, Mittlerer Landweg und Allermöhe heißen die Stationen. Hier wurde früher der Hopfen für die Hamburger Brauereien angebaut. Hier im idyllischen Billwerder nebst dem Moorfleet. 1842 wurde der Bahnhof Billwerder-Moorfleet der Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn eröffnet. Der S-Bahn Betrieb wurde 1958 aufgenommen.

Hier ist natürlich sehr viel Fläche für immer mehr Neubaugebiete, wie auch nebenan im Südosten Neuallermöhe. Derzeit hat Billwerder ca. 1.400 Einwohner auf 9,5 Quadratkilometer Fläche. Aber Wohnungen für 7.000  sind zunächst und desweiteren geplant. Da wollen wir mal schauen, wie der freie Blick zur Sendeanlage, zur St. Nikolai und zur JVA mehr und mehr verstellt wird. Näch.

29.11.2016