Montag, 29. September 2014

Hamburgteile 35D

Schnelsener Romantik

Eine meiner ersten Freundinnen war aus Schnelsen. Direkt an der Hamburger Grenze lebte sie. Puckholm oder Sandkrugweg. In einem Keller beherrschte sie verschiedene Knoten. Aufregend war das. Mit einer anderen Freundin von ihr wurde Milch zu Eierlikör. Sie war aber selbst mehr der Typ Sauce Hollandaise. Da sie aus der Tüte war, roch es immer ein wenig muffig. Damals war es übrigens noch so, dass die Mädchen und Frauen überall die gleiche Haarfarbe hatten und keine Leuchtschrift am Bauchnabel. Auch war die Geschichte der Chinesischen Kriege nicht auf ihren Rücken nachzulesen. Man hatte nur sich und die Bravofotogeschichte.

Beate oder Britta – Namen sind wie Schall und Räucherstäbchen – brachte mir auch die Laufmasche bei. Aus Gründen der Hygiene trugen wir alle Strumpfhosen und aufgrund des auf dem Müll gefundenen Bildmaterials in Heftchenform schnitten wir da Löcher hinein und machten uns einen schönen Nachmittag im finsteren Loch unserer schmerzhaften Pubertät. Dazu gab es Lakritz und Cola. Wir spazierten auch gerne Schwitzehändchen haltend durch den Wassermannpark und beobachteten wie Schwangere Kinderwagenmodelle der gewordenen Mütter nach Schadstoffen untersuchten.

29. September 2014

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